Haarausfall bei Diabetes – Ursachen und Behandlung

Diabetes mellitus ist heute zu einer Volkskrankheit geworden. Laut Studien der Deutschen Diabetes Gesellschaft e. V. leiden aktuell etwa 8,9 Millionen Menschen hierzulande an Diabetes und rund 450.000 Neuerkrankungen werden jährlich diagnostiziert, mit einer Dunkelziffer von mindestens zwei Millionen Betroffenen. 

Bei Diabetes ist es dem Körper nicht möglich, den Blutzuckergehalt zu regulieren und im Normalbereich zu stabilisieren. Neben hormonellen Veränderungen, Blutzuckerschwankungen und Durchblutungsproblemen kann Diabetes auch Haarausfall verursachen. Die gute Nachricht? Dieser kann behandelt werden.

In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über die Volkskrankheit, wie diese zum Ausfallen der Haare führt und was Sie unternehmen können, um dem Haarverlust entgegenzuwirken.

Wussten Sie schon?

Laut der International Society of Hair Restoration Surgery (ISHRS) ist der Anteil der Frauen, die sich wegen Haarausfall einer nicht-chirurgischen Haarbehandlung unterziehen, auf über 38 % gestiegen – Tendenz steigend. Dabei sind hormonelle Veränderungen und Stoffwechselstörungen wie Diabetes mellitus häufige Auslöser.

Diabetes mellitus erklärt: erhöhter Blutzuckerspiegel und hormonelle Veränderungen

Unter Diabetes mellitus versteht man eine chronische Stoffwechselerkrankung, und der Körper produziert entweder zu wenig Insulin oder reagiert nicht auf das gebildete Insulin. Dies führt zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel. Daher stammt auch der Ursprung der umgangssprachlichen Bezeichnung Zuckerkrankheit.

Man unterscheidet zwischen Diabetes Typ I, welcher in der Regel schon im Kindesalter oder Jugendalter auftritt. Diabetes Typ II tritt in den meisten Fällen im Erwachsenenalter auf und wird meist durch Übergewicht und eine ungesunde Ernährung verursacht. Etwa 95 % der Betroffenen sind laut der Deutschen Diabetes Gesellschaft e. V. von Typ-2-Diabetes betroffen.

Bleibt Diabetes mellitus unbehandelt, kann dies nicht nur zu Beschwerden wie Erschöpfung, Müdigkeit, Konzentrationsproblemen, erhöhter Infektanfälligkeit und Haarausfall führen, sondern auch schwerwiegende Folgeerkrankungen nach sich ziehen – darunter Erblindung, Herzinfarkt, Nierenschäden, Nervenerkrankungen und Schlaganfall.

Wie wird Haarausfall bei Diabetes mellitus verursacht?

Die chronische Volkskrankheit Diabetes beeinflusst zahlreiche Prozesse im Körper – darunter auch die Gesundheit Ihrer Haare. Diabetes ist häufig mit Haarausfall verbunden und verschiedene Auslöser können zum Verlust der Haare führen. Im Folgenden sehen wir uns die Ursache des Haarausfalls bei Diabetes mellitus näher an.

Infografik zum Thema Haarausfall bei Diabetes.
Diabetes verursacht Haarausfall

Haarausfall durch verschlechterte Durchblutung der Kopfhaut

Die gestörte Blutzirkulation ist ein bedeutender Faktor für den Haarausfall bei Zuckerkrankheit. Durch den erhöhten Blutzuckerspiegel können die Blutgefäße geschädigt werden und die Durchblutung verschlechtert sich. 

Die Haarfollikel sind auf eine optimale Zufuhr diverser Nährstoffe und Sauerstoff angewiesen. Eine verschlechterte Durchblutung der Kopfhaut führt dazu, dass die Wurzeln geschwächt werden. Mit der Zeit wird das Wachstum der Haare beeinträchtigt, was dünner werdendes Haar und Haarausfall begünstigt.

Die Rolle des Insulins bei hormonellen Veränderungen

Diabetes-Mellitus-Betroffene leiden häufig an hormonellen Veränderungen, die sich direkt auf das Wachstum ihrer Haare auswirken können. Insulin, welches die Aufgabe hat, den Blutzuckerspiegel zu regulieren, ist entscheidend für zahlreiche Stoffwechselvorgänge. 

Diabetes kann durch die Beeinflussung des Hormonstoffwechsels gestörte Funktionen der Schilddrüse verursachen. Eine Unterfunktion der Schilddrüse  kann Haarausfall verursachen, da die Haarfollikel vermehrt in eine Ruhephase treten und das Haar langsamer wächst.

Dünner werdendes Haar in Kombination mit einem diffusen Haarausfall weist in der Regel auf eine Überfunktion der Schilddrüse hin. Durch die erhöhte Produktion diverser Schilddrüsenhormone wird ein beschleunigtes Wachstum der Haarfollikelzellen hervorgerufen, doch der Lebenszyklus der Haare wird verkürzt.

Weitere Faktoren, die Haarausfall bei Diabetes Mellitus begünstigen

Ursache/Faktor

Mechanismus/Wirkung

Folge für die Haare

Autoimmunreaktionen (z. B. Alopecia Areata)

Das Immunsystem greift die Haarfollikel an.

Führt zu kahlen Stellen und kreisrundem Haarausfall.

Geschwächtes Immunsystem

Erhöhte Anfälligkeit für Bakterien- und Pilzbefall.

Begünstigt potenzielle Entzündungen der Kopfhaut und Haarverlust.

Stress

Telogenes Effluvium: Die Haarfollikel treten vermehrt in die Ruhephase ein.

Kann zu Haarausfall führen.

Nährstoffmangel

Durch Diabetes kann der Körper wichtige Nährstoffe, darunter Vitamine und Mineralstoffe, schlechter aufnehmen oder verwerten.

Schwächeres Haar und brüchiges Haar.

Medikamentöse Behandlung (z. B. bestimmte Diabetes-Medikamente)

Einige Medikamente können das Haarwachstum beeinträchtigen.

Temporären oder diffusen Haarausfall.

 

Haarausfall bei Diabetes: So zeigt sich der Haarverlust

Haarausfall bei Diabetes mellitus kann sich auf diverse Weisen bemerkbar machen, abhängig von der zugrunde liegenden Ursache des Haarausfalls und der persönlichen Reaktion des Körpers. Die Symptome sind in der Regel subtil, doch sie können Aufschluss darüber geben, ob der Verlust der Haare auf die Krankheit zurückzuführen ist. Hier sind einige der Hauptsymptome, die auf einen Haarausfall bei Diabetes mellitus hinweisen:

  • Diffuser Haarausfall: nach und nach dünner werdendes Haar, oft gleichmäßig über den gesamten Kopf verteilt. Vermehrtes Ausfallen fällt beim Kämmen oder Waschen auf.
  • Fleckiger Haarausfall: Autoimmunreaktionen wie Alopecia Areata können plötzlich kahle Stellen auf der Kopfhaut verursachen.
  • Abgrenzung zu genetischem Haarausfall: Anders als bei androgenetischer Alopezie, die typischen Mustern wie Geheimratsecken oder Scheitel folgt, ist der Haarausfall bei Diabetes mellitus meist diffus und kann mit hormonellen Veränderungen oder einem erhöhten Blutzuckerspiegel zusammenhängen.
  • Langsames Nachwachsen: Ausgefallene Haare wachsen oft verzögert nach, da die Haarfollikel nicht optimal mit wichtigen Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden.
  • Weitere Anzeichen: Trockene oder gereizte Kopfhaut kann auf gestörte Durchblutung oder eine geschwächte Hautbarriere hinweisen.
  • Beobachtung ist entscheidend: Wer diese Symptome erkennt, kann die genaue Ursache des Haarausfalls besser einordnen, Maßnahmen besprechen und ggf. den behandelnden Arzt konsultieren.

Faktoren, die Haarausfall bei Diabetes beeinflussen

Diabetes mellitus erhöht das Risiko des Haarausfalls deutlich und kann zum Ausfallen der Haare führen. Wie stark die Zuckerkrankheit die Gesundheit Ihrer Haare beeinträchtigt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Sowohl die Form des Diabetes als auch der persönliche Lebensstil und weitere Aspekte wirken sich darauf aus, wie stark die Haare vom Ausfallen betroffen sind.

Einflussfaktor

Wirkung auf Haare und Haarfollikel

Typ-1-Diabetes

Es besteht ein höheres Risiko für fleckigen Haarausfall (Alopecia Areata).

Typ-2-Diabetes

Hormonelle Ungleichgewichte und Durchblutungsstörungen führen zu  diffusem Haarausfall.

Langfristig hohe Blutzuckerwerte

Verursachen eine Schwächung der Haarfollikel, langsames Nachwachsen und Entzündungen.

Ungesunder Lebensstil

Mangel an wichtigen Nährstoffen wie Eisen, Zink, und Biotin; schwächt das Haarwachstum.

Chronischer Stress

Störung des Haarzyklus und  beschleunigter Haarausfall.

Regelmäßige Bewegung

Verbessert Durchblutung, stabilisiert Blutzucker und unterstützt ein gesundes Haarwachstum.

Ärztliche Betreuung

Frühzeitige Kontrolle durch den behandelnden Arzt kann Haarausfall vorbeugen.

Ausgewogene Ernährung

Liefert essenzielle Nährstoffe und unterstützt gesundes Haarwachstum.

 

Haarausfall bei Diabetes mellitus – kann es ein Frühwarnzeichen sein?

Besonders in Kombination mit typischen Symptomen kann Haarausfall ein Hinweis auf eine undiagnostizierte Diabetes sein. Durch die Stoffwechselstörung wird die Blutzirkulation beeinträchtigt und die Haarfollikel erhalten weniger Nährstoffe und Sauerstoff

Dies sorgt dafür, dass die Haarwurzeln geschwächt werden, was dünner werdendes Haar und vermehrten Haarverlust verursachen kann. Unbemerkter Diabetes entwickelt sich meist schleichend – neben Haarausfall können anhaltende Müdigkeit, langsame Wundheilung und trockene Haut auftreten.

Vorbeugung: Was hilft gegen Haarausfall bei Diabetes?

Entscheidend ist, den Blutzuckerspiegel nach Möglichkeit im normalen Bereich zu stabilisieren. Solange die Haarwurzeln intakt sind, wächst das Haar nach erfolgreicher Stabilisierung des Blutzuckerspiegels von selbst wieder nach. Folgende Maßnahmen können dabei helfen:

  • Ausgewogene Ernährung: Essen Sie gesund und ausgewogen, um den Haarfollikeln sowie -wurzeln wichtige Nährstoffe zu liefern und die Insulinwirkung zu unterstützen.
  • Haarpflege: Schonende, silikonfreie Produkte schützen die Kopfhaut. Vermeiden Sie aggressive Behandlungen wie chemisches Färben oder Dauerwellen.
  • Regelmäßige Bewegung: Regelmäßiger Sport verbessert die Durchblutung, die Nährstoffversorgung der Haarfollikel und die Blutzuckerwerte.
  • Stress reduzieren: Spaziergänge, Yoga oder Meditation helfen, den Haarausfall zu verringern.
  • Medikamentöse Behandlung: Tabletten oder Insulin stabilisieren den Blutzucker und beugen kahlen Stellen vor.
  • PRP-Therapie: Eigenblut-Injektionen bringen Wachstumsfaktoren direkt in die Kopfhaut, stärken die Haarfollikel und regen die Regeneration an.
  • Topische Immuntherapie bei Alopecia Areata: Löst gezielt eine Reaktion aus, um neues Haarwachstum zu stimulieren. Die Erfolgschancen für einen vollen Haarschopf liegen bei etwa 30 %.
  • Minoxidil: Verlangsamt oder stoppt Haarausfall, vermutlich durch verbesserte Durchblutung der Kopfhaut.

Haartransplantation in der Türkei bei Diabetes: Chancen und Risiken

Haarausfall bei Diabetes kann emotional stark belasten. Wachsen die Haare trotz Behandlung, gesunder Ernährung, regelmäßiger Bewegung und Stressmanagement nicht nach, bietet eine Haartransplantation in Istanbul eine dauerhafte Lösung, Ihre Haarpracht zurückzuerhalten. In der Aslı Tarcan Clinic haben wir zahlreichen Diabetikern zu vollem und gesundem Haar verholfen. Wir erzielen besonders natürliche Ergebnisse, was Sie aus unseren Haartransplantation Türkei: Vorher-Nachher Bildern sehen können.

Eine gute Blutzuckereinstellung ist für eine erfolgreiche Eigenhaarverpflanzung bei Diabetikern entscheidend. Es ist wichtig, dass der Blutzuckerspiegel des Patienten vor, während und nach dem Eingriff gut eingestellt und kontrolliert wird. Für optimale Ergebnisse ist eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Haartransplantationschirurgen und dem behandelnden Arzt unbedingt erforderlich.

Die Wundheilung verläuft bei Diabetikern oft langsamer. Um Anzeichen einer unzureichenden Wundheilung oder einer Infektion frühzeitig zu erkennen, ist eine regelmäßige Kontrolle der transplantierten Bereiche wichtig. Sollten Patient:innen Schwellungen, ungewöhnliche Schmerzen oder Rötungen bemerken, sollten sie dies ihrem Arzt sofort melden. Eine medikamentöse Behandlung mit Antibiotika kann bei Patienten mit Diabetes erforderlich sein, um das erhöhte Infektionsrisiko zu verringern.

Häufig gestellte Fragen

Ist Haarausfall bei Diabetes dauerhaft?

Haarausfall bei Diabetikern kann, muss aber nicht notwendigerweise dauerhaft sein. Der Schweregrad des Haarausfalls und die Dauer hängen von diversen Faktoren ab: der Art des Haarausfalls, der Blutzuckerkontrolle und den individuellen Reaktionen Ihres Körpers. Mit einer guten Blutzuckerkontrolle und einer gesunden Lebensweise können Sie aktiv dazu beitragen, das Haarwachstum wieder zu normalisieren.

Wenn Sie als Diabetiker starken Haarausfall bemerken, ist es wichtig, zunächst den Blutzuckerspiegel gut einzustellen und dies mit Ihrem Arzt zu besprechen. Ergänzend können eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und Stressbewältigung helfen. Je nach Ursache können diverse medizinische Therapien wie Minoxidil, PRP-Behandlungen oder eine Haartransplantation in Erwägung gezogen werden.

Mit der richtigen Vorbereitung ist auch bei Diabetikern eine Eigenhaarverpflanzung möglich. Durch eine stabile Blutzuckereinstellung können Risiken minimiert und eine optimale Heilung unterstützt werden. Eine ausführliche Beratung mit erfahrenen Spezialist:innen gewährleistet, dass alle Voraussetzungen für ein bestmögliches Ergebnis erfüllt werden.

Eine ausgewogene Ernährung liefert essenzielle Nährstoffe, die Haarfollikel stärken und den Stoffwechsel unterstützen. Bei Diabetes trägt sie zudem dazu bei, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren – ein entscheidender Faktor, um Haarausfall zu reduzieren und das Nachwachsen der Haare zu fördern.

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