Sie haben vom Hamilton Norwood Schema gehört und fragen sich nun, was das ist? Oder haben Sie festgestellt, dass Ihr Haupthaar langsam dünner wird, sich eine kahle Stelle oder Geheimratsecken bilden und möchten wissen, welche Stadien des Haarausfalls es gibt und wie sich der typische Verlauf des männlichen Haarausfalls darstellt?
In diesem Fall sind Sie hier genau richtig, denn in diesem Artikel stellen wir Ihnen die Hamilton Norwood Skala vor, beleuchten, wozu die Skala dient und besprechen die typischen Phasen des erblich bedingten Haarausfalls. Das hilft Ihnen nicht nur dabei, die androgenetische Alopezie besser zu verstehen, sondern auch zu entscheiden, ob eine Haartransplantation in Ihrem Fall eine sinnvolle Methode ist, um dem Haarausfall entgegenzuwirken.
Was ist das Hamilton Norwood Schema?
Die Hamilton Norwood Skala ist eine Methode, die dabei hilft, die verschiedenen Stadien des androgenetischen Haarausfalls zu bestimmen. Die Methode kennt dabei 7 Stufen des männlichen Haarausfalls, wobei jede bestimmte Charakteristiken aufweist. Diese Skala ist deshalb so relevant, da der Haarausfall in den allermeisten Fällen einen typischen Verlauf aufweist und sich somit ein Großteil der Betroffenen hier wiederfindet. Verantwortlich für den Haarausfall ist im Übrigen das Hormon Dihydrotestosteron (DHT).
Die Hamilton Norwood Methode wurde ursprünglich 1951 von James Hamilton entwickelt und in den 1970er Jahren von Dr. O’tar Norwood weiterentwickelt. Dem Umstand, dass beide Experten entscheidenden Anteil an der Entwicklung und medizinischen Anwendbarkeit der Methode haben, wird mit dem Doppelnamen Rechnung getragen. Daher sprechen wir heute nicht von dem Norwood Schema, oder der Hamilton Skala, sondern eben vom Hamilton Norwood Schema.
Die 7 Stufen des Hamilton Norwood Schemas
Das Modell unterscheidet den genetisch bedingten Haarausfall in 7 Stufen, wobei ab Stadium III ein medizinisch relevanter Haarverlust angenommen wird.

Typ I
Die erste Stufe Typ I bildet die Ausgangslage. Hier ist das Haar noch weitgehend oder vollständig vorhanden. Es können sich allerhöchstens erste, sehr dezente, Anzeichen des Haarrückgangs zeigen.
Typ II
Ab Typ II beginnt ein Rückgang des Haupthaares. Das Haar beginnt sich frontal und temporal (an der Stirn und im seitlichen Bereich an den Schläfen) ausdünnen und erste leichte Geheimratsecken können entstehen.
Typ III
Die Geheimratsecken nehmen weiter zu und werden sichtbarer. Ab Typ III kann eine Haartransplantation unter Umständen sinnvoll sein. Typ III wird in Typ III A und Typ III Vertex unterteilt. Diese Einstufung sagt aus, ob der Haarausfall hauptsächlich frontal auftritt, oder den Vertexbereich betrifft. Der Vertexbereich kann vereinfacht gesagt als oberer Hinterkopf bezeichnet werden.
Typ IV
Der Haarausfall Typ IV unterteilt sich wiederum in 2 verschiedene Formen. In beiden Fällen ist der frontale Haarausfall weiter fortgeschritten. Typ IV A betrifft allerdings nur diesen Bereich, während Typ IV A auch durch einen Haarverlust im Vertexbereich charakterisiert wird.
Stufe IV und V sind besonders gute Zeitpunkte, um eine Haartransplantation durchzuführen. Das liegt daran, dass der Haarausfall hier bereits weit genug fortgeschritten ist, um Sie zum Handeln zu bewegen und medizinisch relevant zu sein, gleichzeitig steht aber noch ausreichend Spenderhaar zur Verfügung, sodass sehr überzeugende Ergebnisse erzielt werden können.
Typ V
Typ V des Haarausfalls zeigt sich darin, dass die betroffenen Bereiche sich aufeinander zubewegen. Diese sind nur noch durch wenige Haare, eine sogenannte Haarbrücke, voneinander getrennt. Erstmals tritt auch Haarverlust im Kranzbereich auf. Selbiger ist aber immer noch ausreichend behaart, um als Spenderbereich zu dienen.
Typ VI
Bei Typ VI kann man von einer Halbglatze sprechen. Die betroffenen Bereiche sind nun miteinander verbunden und nicht mehr durch eine Haarbrücke getrennt. Auch der Haarkranz hat sichtbare Haarverluste zu verzeichnen. Der Spenderbereich für eine Haartransplantation reduziert sich entsprechend ebenfalls, auch wenn ein erfolgreicher Eingriff immer noch möglich ist.
Typ VII
Wenn Sie Typ VII erreicht haben, ist nur noch ein schmaler Haarkranz an den Seiten und dem Hinterkopf übrig. Auch dieser Bereich ist merklich ausgedünnt. Eine Transplantation ist auch jetzt noch denkbar, Sie müssen allerdings priorisieren, welche Bereiche befüllt werden sollen und die Erwartungshaltung an den fortgeschrittenen Haarausfall anpassen.
Kann das Hamilton Norwood Schema bei Frauen angewendet werden?
Nein, das Hamilton Norwood Schema ist explizit auf den männlichen Haarausfall ausgelegt. Bei Frauen verläuft der Haarausfall anders und diffuser und äußert sich hauptsächlich durch eine Ausdünnung der Haare am Scheitel und am Oberkopf. Haarausfall bei Frauen setzt zudem erst nach den Wechseljahren ein.
Es gibt aber auch Klassifizierungen, die sich mit dem weiblichen Haarausfall beschäftigen. Bekannte Modelle sind hier zum Beispiel die Sinclaire-Skala, die Ludwig-Skala, die Olsen-Skala und die Savin-Skala.
Wann ist eine Haartransplantation sinnvoll?
Eine Haartransplantation ist für die meisten Patienten ab Stufe 3 eine ernsthafte Überlegung wert, da hier erstmals sichtbare Haarverluste zu verzeichnen sind. Grundsätzlich kann eine Haartransplantation aber auch schon früher durchgeführt werden, solange der Haarausfall stabil ist. Typ 4 und Typ 5 sind aus oben aufgeführten Gründen ein besonders guter Zeitpunkt, um eine Haartransplantation in der Türkei durchzuführen. Ab Stufe 6 müssen Sie Ihre Erwartungshaltung etwas anpassen, eine Transplantation ist aber immer noch möglich.